Sollte ich kostenpflichtige Schriften verwenden?
Heute soll es um eines meiner absoluten Lieblingsthemen gehen — Schriften im Web. Leider werden Schrift auch im Jahr 2022 noch immer sehr stiefmütterlich behandelt und oft als Nebensächlichkeit abgetan. Lasst uns heute einmal schauen, ob es nicht doch gute Gründe gibt, handwerklich gut gemachte Fonts in deinem nächsten Webdesign zu verwenden.
Warum sollte ich für gute Schriften Geld bezahlen?
Wie so oft im Leben, hat Qualität ihren Preis — und das ist auch gut so. Schriften werden, genau wie zum Beispiel Webseiten, in aufwendigen und langwierigen Prozessen gestaltet. Oft dauert es viele Monate bis eine Schrift fertig wird. Diese Arbeit sollte man würdigen und auch respektieren.
Natürlich gibt es auch hervorragende Free Fonts, welche super in Websites eingebaut werden können. Jedoch wollen wir uns bei unserer Arbeit gar nicht so einschränken lassen. Wir schauen im ersten Moment nicht danach ob eine Schrift Geld kostet oder nicht. Wenn die Schrift zu dem Projekt passt, dann sollte man diese auch verwenden.
Vorteile von kostenpflichtigen Schriften
Wir hören immer wieder Sätze wie: „Es gibt so eine ähnliche Schrift doch auch kostenlos!“ oder „Warum soll ich für eine Schrift Geld ausgeben?“. Allerdings gibt es ganz klare Vorteile von kostenpflichtigen Schriften, hinter denen oft große Agenturen stehen. Schriften wie die GT Walsheim, welche auch wir auf unserer Website verwenden, gibt es in riesigen Schriftfamilien, sodass für jeden Einsatzbereich etwas dabei ist. Außerdem sind die Proportionen der Schriften in jedem Schnitt harmonisch und müssen nicht aufwendig nachgebessert werden. Zum Beispiel ist das Kerning (Abstand zwischen den einzelnen Zeichen) und der Durchschuss (Abstand zwischen den Zeilen) immer hervorragend und proportional harmonisch. Des Weiteren bestehen Schriften wie die GT Walsheim oder auch die Pangea aus vielen 100 Zeichen. Wohingegen Free Fonts oft nicht einmal den Gedankenstrich beinhalten.
Nachteile von kostenpflichtigen Schriften
Der erste Nachteil liegt auf der Hand — diese Fonts kosten Geld! Gerade zu Beginn der Selbstständigkeit arbeitet man oft mit kleinen Unternehmen oder sogar Einzelunternehmern zusammen. Projektbudgets um 1000€ sind hier keine Seltenheit. In so kleinen Projekten ist es oft sehr schwierig zusätzliches Geld für Schriften zu bekommen. Der zweite Nachteil sind die zusätzlichen Daten, welche beim implementieren einer Schrift geladen werden müssen. Hierfür habe ich aber einen Tipp für dich, wie du in Zukunft diesen Punkt argumentativ entgegnen kannst ↓
Kleiner Tipp: Wenn dir ein Kunde mit dem Argument der zusätzlichen Daten, welche geladen werden müssen kommt, dann kannst Du ihm folgendermaßen entgegen: „Für das Webdesign, das ich für Ihr Unternehmen gebaut habe, habe ich gerade einmal 3 Schriftschnitte dieser Schrift gewählt. Ein Schnitt hat ungefähr 50KB an Größe. Da Browser wie Google Chrome mittlerweile so intelligent sind, dass wiederkehrende Daten nur einmal geladen werden müssen. Das sorgt dafür, dass Inhalte wie Schriftarten, aber auch wiederkehrende Bilder, nur ein einziges Mal geladen werden müssen.“ Wenn das kein Argument ist, dann weiß ich es auch nicht besser! 😉